20-jähriges Jubiläum in Durtal – Ein Rückblick

Ein Wochenende im Zeichen der Freundschaft – Besuch in Durtal vom 14. bis 17.05.2015 Kurz nach 6 Uhr am 14.05.2015 machten sich fast 100 BürgerInnen aus Untereisesheim auf den Weg zur Partnergemeinde im Département Maine-et-Loire im Westen Frankreichs. Es galt, das 20-jährige Jubiläum der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden in Durtal zu feiern.

 

 

 

 

Über Saarbrücken, Metz, Reims ging die Fahrt mit drei komfortablen Bussen vorbei an Paris und Le Mans fast 850 km ins Anjou nach Durtal. Während der Fahrt wurden wir mit von der Gemeinde gesponserten, der Bäckerei Kolb am Feiertag gebackenen und den mitreisenden Damen der Verwaltung gereichten Brezeln verwöhnt. Mit Hefezopf, Sekt und einem kleinen Quiz war auch der Partnerschaftsausschuss gewillt, die fast 12-stündige Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten. Mit viel Hallo und Begrüßungsküsschen – die meisten kannten sich schon von früheren Besuchen – wurden wir von unseren Gastfamilien empfangen und anschließend durch den Vorsitzenden des Comité de Jumelage Herrn Logeais und die Bürgermeisterin Mme Bobet bei einem Aperitif herzlich willkommen geheißen.

Nachmittags ging es dann gemeinsam mit unseren Gastfamilien nach Angers. In kleinen Gruppen und ganz nach Interesse konnten einige der Sehenswürdigkeiten der alten Hauptstadt des Anjou erkundet werden. Viele entschieden sich, zunächst das Schloss mit dem zwischen 1373 – 1380 entstandenen Wandteppich der Apokalypse, seine Gärten und Anlagen zu besuchen. Man schlenderte durch die Altstadt, sah die Cathédrale St Maurice, bewunderte die Figuren am Maison d’Adam oder genoss einfach irgendwo einen Kaffee.

 

Der Samstag stand ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum der Partnerschaft. Zunächst traf man sich auf der Wiese St Léonard zur festlichen Pflanzung eines „Europabaumes“. Im Beisein eines Abgeordneten der Nationalversammlung und VertreterInnen des Durtaler und Untereisesheimer Gemeinderates nahmen Frau Bürgermeisterin Bobet, Herr Bürgermeister Bordon, Herr Logeais und Herr Götz als Vertreter des Untereisesheimer Partnerschaftsausschusses, unterstützt von einigen Kindern, symbolisch die Schaufeln zur Hand. Natürlich waren auch hier Reden zu halten, deren gemeinsamer Tenor die Freude über eine lebendige Partnerschaft zwischen den Gemeinden und den Bürgern in einem friedvollen Europa war. Ein paar Meter weiter wurde die Fußgängerbrücke über den Loir in einer kleinen festlichen Zeremonie zur „Passerelle de l’Europe“ getauft.

Musikalisch begleitet wurde der Festakt durch einige Stücke aus dem reichhaltigen Repertoire des Musikvereins Untereisesheim und Beiträge einer Durtaler Gruppe. Die mitgereisten Vertreter der Feuerwehr Untereisesheim und ihre französischen Kameraden in ihren Uniformen sorgten dabei auch rein optisch für einen würdevollen Rahmen. Anschließend ging es zum Rathaus. Dort fand in einem schmucken Nebengebäude eine Vernissage zur Ausstellung von Bildern und Objekten Durtaler und Untereisesheimer Kinder statt. Erstaunlich, mit welcher Phantasie und – man kann schon sagen professioneller – Technik die jungen Künstler der beiden Gemeinden das Thema „Die Familie in der Welt“ umgesetzt haben!

Fortgesetzt wurden die Feierlichkeiten danach in der Festhalle L’Odyssée. In Reden betonten die Vertreter der Partnerschaftsorganisationen die besondere Bedeutung dieses Tages. Mit der Überreichung von Glasskulpturen bedankte sich Herr Götz dabei besonders bei Charles Gravouil, dem langjährigen Vorsitzenden der Durtaler Partnerschaftsorganisation, sowie bei Gisela Friederichs, die auf deutscher Seite über fast zwei Jahrzehnte als Seele und Repräsentantin des Untereisesheimer Partnerschaftsausschusses auf hervorragende Weise den Gedanken der Partnerschaft vertreten haben. Natürlich hoben auch Mme Le Maire Bobet und Herr Bürgermeister Bordon in ihren Reden Wichtigkeit und Wert der deutsch-französischen Freundschaft im Allgemeinen und der Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden im Besonderen hervor.

 

Danach bestätigten in einem feierlichen Akt Mme Bobet und Herr Bordon durch ihre Unterschrift „den Willen der Bürgerinnen und Bürger, für Völkerverständigung, unsere Städtepartnerschaft sowie deren Weiterentwicklung einzutreten. Die bereits bestehenden menschlichen, kulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Beziehungen der Gemeinden wollen wir zum Wohle unserer Bürgerschaften vertiefen. Für ein auch in Zukunft starkes Europa werden wir besonders der französischen und deutschen Jugend die Werte sowie den Geist der europäischen Brüderlichkeit und Einigkeit vermitteln“. Sich die Hände reichen, Verbunden sein – das thematisierten dann auch die anschließend ausgetauschten Gastgeschenke. Nach kleinen Häppchen und einem Aperitif genoss man dann das große gemeinsame Mittagessen.

Auch für den Nachmittag hatten unsere Gastgeber Abwechslung geboten: Man konnte an einer sachkundigen Führung durch das Schloss teilnehmen, sich in die Geheimnisse des Boule de fort – einem traditionellen Spiel aus dem Anjou – einweisen lassen, durch Durtal schlendern … Viel Zeit dafür blieb leider nicht, denn für 19 Uhr war die abendliche Abschlussveranstaltung geplant.

Ein großes Programm, gestaltet von Durtaler und Untereisesheimer Gruppen, erwartete die Besucher. Nach einem kurzen Grußwort eröffnete eine junge Künstlerin mit einem kleinen musikalischen Potpourri den Abend. Nach dem stimmgewaltigen Auftritt eines gemischten Chores aus Durtal präsentierten fünf Paare des mitgereisten Untereisesheimer Tanzkreises Tänze aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Für den gebotenen Augenschmaus bedankte sich das Publikum mit herzlichem Applaus. Der Auftritt eines Bläserensembles war ebenso hörenswert wie der folgende Beitrag einer kleinen Streichergruppe.

Die Mitglieder des Comité de Jumelage aus Durtal und die mitgereisten Vertreter der Partnerschaftsorganisation aus Untereisesheim versammelten sich anschließend zum Austausch von Gastgeschenken auf der Bühne. Der Musikverein Untereisesheim war danach „on stage“. Und das, was die überwiegend jugendlichen Mitglieder des Orchesters boten, war einfach klasse! Unter der Leitung einer bestens aufgelegten Dirigentin steigerte sich die Truppe von Stück zu Stück. Die Spielfreude der MusikerInnen und der Schwung der ausgesuchten Beiträge riss das begeisterte Publikum buchstäblich von den Sitzen. Eine Zugabe und Standing ovations waren danach die logische Folge des gebotenen musikalischen Highlights des talentierten Orchesters. Chapeau!!

Und dann war Sonntag, der Tag der Abreise gekommen. Viel zu schnell, wie die meisten von uns fanden. Verabschieden war angesagt, aber bei wem zuerst? Bei der Gastfamilie, nein, machen wir später! Zuerst bei den anderen hundert Gastgebern? Oder doch noch ein Dankeschön bei Madame oder Monsieur … ? Der hat ja auch eine kleine Träne in den Augen! Die Motoren werden angelassen. Jetzt noch ein Wangenküsschen, wie heist sie noch mal? Rein in den Bus, die Busfahrer hupen schon! Da kommt noch mal Monsieur! Noch ein kleines Geschenk. Winken. Fähnchen schwenken und los geht’s! Bei der Autobahnauffahrt noch mal ein letzter Gruß! Die Männer von der Durtaler Feuerwehr verabschieden uns mit einem bengalischen Feuer.

Wir verlassen Durtal, sind voller Begeisterung über die unglaubliche Gastfreundschaft und sicher, das nächste Mal wieder dabei zu sein, wenn es gilt, unsere französischen Freunde zu treffen! Spätestens am 25. -28 Mai 2017 zum 20-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden in Untereisesheim!

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